Diese Info ist unter anderem als Antwort auf die häufig besonders von Kreuzfahrtouristen gestellte Frage nach dem voraussichtlichen Wetter während ihrer Reise mit der AIDA oder Mein Schiff im Winter gedacht. Interessant sollten auch unter Wetteraspekten für Kreuzfahrttouristen die Infos zu den Aktivitäten auf La Palma sein.
Für die „lesefaulen“ Besucher, die mit Mein Schiff und AIDA die Inseln besuchen hier kurz ein Zusammenfassung der nachfolgenden etwas ausführlicheren Erläuterungen:
Kurzinfo für Kreuzfahrgäste im Winter zum Wetter auf den Kanaren
- Das Wetter ist von November bis Mai frühlingshaft – darum ja auch die „Inseln des ewigen Fühlings“
- Konkret bedeutet das, dass Sie auf Ihrer Reise am weltweiten Wetterlotto teilnehmen. Es kann komplett sonnig mit hochsommerlichen Temperaturen besonders auf Fuerteventura, Lanzarote oder Gran Canaria sein, aber auch durchwachsen mit Regen und Wind. Letzteres wäre dann das „worst-case-Aprilwetter“
- Das Wasser ist in dieser Zeit nicht kälter als 18, aber auch nicht wärmer als 21 Grad
- Der Atlantik kann sich von Ententeich bis aufgewühlt zeigen
- Nehmen Sie ein Wind- und Regenjacke mit, besser ist noch Softshell. Der Pullover oder Sweater gehört auch bei gutem Wetter ins Gepäck. Den dicken Parka können Sie aber getrost daheim verstauen.
- Und damit kein Platz im Koffer bleibt, brauchen Sie natürlich auch Badehose, Bikini, T-Shirt, Sandalen und Sonnencreme 😉
Die Kanarischen Inseln – und damit La Palma – liegen auf etwa 28 Grad nördlicher Breite, also in etwa auf der Höhe der Karibik im Westen und der Sahara im Osten, haben aber ein vollkommen anderes Klima und Wettergeschehen.
Das die Kanaren als die „Inseln des ewigen Frühlings“ bekannt sind und sich durch ihr ganzjährig mildes Klima auszeichnen, haben sie zwei natürlichen – für die Inseln überaus nützlichen – Gegebenheiten zu verdanken, dem Kanarenstrom und den Passatwinden.
1. Der Kanarenstrom
Als Kanarenstrom wird der südliche „Abzweig“ des Golfstroms bezeichnet, der die Inseln ganzjährig mit „kühlem“ Wasser zwischen 18 und 22 Grad von Nord nach Süd umströmt. Das bedeutet Kühlung im Sommer und Erwärmung im Winter, ein relativ gleichmäßiges Klima eben. Gleichzeitig bildet der Strom einen gigantischen Schmelztigel unterschiedlichster maritimer Lebensformen.
Auf seinem Weg spült der Strom an der afrikanischen Küste kaltes nährstoffreiches Tiefenwasser empor und sättigt sich mit Mineralien, so kommt es um die Kanaren herum zu einem artenreichen Fischaufkommen.
Die Kanaren sind deshalb ein vorzügliches Revier für alle aquatischen Aktivitäten besonders Tauchaktivitäten und Walbeobachtungen die auf allen Inseln angeboten werden.
Wal- und Delfinbeobachtungen
„Aufgrund ihrer beinahe tropischen Lage, des bis zu 3000 Meter tiefen Wassers und des vorhandenen Nahrungsangebots sind die Kanarischen Inseln eine hervorragende Destination für zahlreiche Wale. Insgesamt 28 verschiedene Arten wurden gezählt – möglicherweise mehr, als an jedem anderen Ort der Welt. Unter den residenten (ortsansässigen) Populationen sind vor allem Pilotwale, Großtümmler, Fleckendelfine, Rauzahndelfine und Schnabelwale, sowie ein kleiner Bestand Pottwale. Bartenwale ziehen v. a. im Frühjahr und im Herbst an den Inseln vorbei, bisher wurden alle Arten der Furchenwale und Nordkaper beobachtet. In den vergangenen 10 Jahren hatte es sogar mehrere Blauwalsichtungen gegeben.“ – http://www.ocean-la-gomera.com
2. Die Passatwinde
Die Passatwinde treffen aus nordöstlichen Richtungen auf die Insel, im Sommer sind sie sehr beständig zwischen 3 und 5 Windstärken und bringen mal mehr, mal weniger Cumuluswolken (Schäfchenwolken) mit, die an der Nordostseite der Inseln durch die Wetterscheide der hohen Bergrücken (der hohen Inseln) zum Aufsteigen und teilweisen Abregnen gezwungen werden, daher wird inbesondere La Palma auch gerne mal „isla verde“ genannt. Dann entsteht auch der charakteristische Wolkenfall, der von der Westseite zu beobachten ist, wenn die Wolken über den Berghang drücken.
Wettertechnisch bedeutet das für den Sommer hochwillkommene Abkühlung für die Ostseite – insbesondere in den Höhenlagen – und meist wolkenloser Himmel im Westen mit hohen Temperaturen und viel Sonne.
Im Winter verlagert sich dieser „Passatgürtel“ südlich und erfreut eher die Kapverdischen Inseln – die aber nichts von der Feuchtigkeit haben, weil sie zu flach sind – wie die Kanarischen Inseln Fuerteventura und Lanzarote. Dafür herrscht dann auf den Kanaren ein häufig von westlichen Tiefdruckgebieten bestimmtes Wetter, das wir auch aus dem Norden Europas kennen. Das hat dann durchaus auch mal einen Wintersturm zur Folge, der fast immer aus westlichen Richtungen kommt, hohe Brecher an die Westküste schlagen lässt und den Flughafen durch die Fallwinde tagelang außer Betrieb setzt. Dann sind manchmal sogar die Fähren betroffen, gelegentlich werden „eingewehte“ Touristen mit den Fähren nach Teneriffa gebracht um von dort den Heimflug anzutreten. Das Winterwetter ist also tatsächlich sehr „frühlingshaft“ und kann entsprechend zwischen sommerlich und deftigem Aprilwetter variieren.
Calima
Gelegentlich kommt es noch zum Phänomen „Calima“ oder „Levante“, dann wehen starke Winde extrem trockene und heiße Luft aus der Sahara heran. Man kann fast denken, der Sand liegt in der Luft. Aufgrund der relativ großen Entfernung zu Afrika ist das auf den westlichen Inseln nicht ganz so ausgeprägt wie auf den östlichen Inseln Fuerteventura und Lanzarote. Trotzdem ist die Sicht häufig sehr dunstig. Dann kann es in den Höhelagen extrem warm werden (über 40 Grad) während es auf Meerhöhe noch angenhem sein kann, es herrscht eine Inversionswetterlage. Dieses Wetterphänomen taucht eher selten bis gelegentlich auf, ist aber bei starker Ausprägung spektakulär. Im Winter kann man es durchaus als angenehm empfinden, im Sommer ist es sehr heiß und IMMER staubig.
Diese Tage mit großer Trockenheit und starkem Wind sind besonders kritisch, wenn es um die gelegentlichen, auf den bewaldeten Kanareninseln wie Teneriffe und La Palma, aufflackernden Waldbrände geht.